Der letzte Tag in Hongkong! Lasst uns noch einen Ausflug machen, ein bisschen umherlaufen, bevor wir später am Tag für über 12 wieder auf einen mäßig bequemen Economy-Sitz gezwängt werden.
Bevor wir uns jedoch wieder in die geschäftige Stadt stürzen können, müssen erst die Koffer gepackt werden. Wie immer – auf der Rückreise passt das alles nicht mehr so schön sortiert hinein, unsere Hotelzimmer verschwimmen zeitweise in einem Chaos aus Klamotten, Rennkleidung (die jetzt aber wirklich ganz dringend in die Waschmaschine muss) und haufenweise Kleinkram. Koffer auf, alles rein und mit Gewalt schließen. Passt irgendwie. Also: Auf ein letztes Mal in die tiefen Häuserschluchten, vorbei an einem unübersichtlichen Netzwerk aus Straßen, Zubringern und Schnellstraßen. Noch einmal ein paar Ampeln unbeschadet überstehen. Oder gar die Kreuzungen ohne eine Ampel. An die Sache mit dem Rechtsverkehr erinnern wir uns mittlerweile manchmal. Zumindest an den Kreuzungen, an denen wir beinahe überfahren worden wären. Was Verkehrsrichtung auf den Bürgersteigen, in den Tunneln zur U-Bahn oder in Einkaufszentren hingegen betrifft: Wir haben es nie herausgefunden. Wir sind eher fest davon überzeugt, dass es überhautpt niemand weiß und die Millionen von Menschen auf die Schwarmintelligenz zählen um nicht mit dem entgegenkommenden Strom an Pendlern zur Rush Hour zusammen zu stoßen.
Wir fahren heute zum Abschluss an einen Ort an dem so gut wir gar keine Pendler unterwegs sind. Lantau Island ist die zweitgrößte Insel Hongkongs. In ihren Bergen versteckt sich das Dorf Ngong Ping mit dem buddhistischen Po Lin Kloster. An dieser Stelle steht auch eine riesige bronzene Buddha-Statue. Auf einem Bergrücken errichtet, gibt die Silhouette der Landschaft aus der Ferne einen mysteriösen Charakter.
Allerdings ist eben diese Statue auch ein Grund für die übermäßige Frequentierung durch Touristen. Der andere ist die Gondelbahn die ebenjene Touristen (und natürlich auch uns) in knapp einer halben Stunde über ein paar Bergrücken und über große Täler direkt in das Dorf bringt, das dem Fremdenverkehr entsprechend angepasst wurde. So dudelt uns aus einer überzogen asiatisch gestalteten Häuserfront (mit diversen klassisch chinesischen Läden wie Starbucks oder Subway…) kitischige traditionell chinesische Musik entgegen. Also schnell ein paar Stufen rauf zum Buddha, sich unter diversen Smartphonekameras im Selfie-Modus vorbeiduckend einmal herum laufen und dann die paar Stufen wieder herunter. Viel zu viele Menschen.